Filmempfehlung: „Die Kinder von Windermere“

Foto: www.kino-zeit.de

Am Freitag, den 31. Januar 2025 um 20:15 Uhr läuft auf 3sat der packende deutsch-britische Spielfilm „Die Kinder von Windermere“ (2019) nach einer wahren Geschichte über 300 Kinder, die den Holocaust überlebt haben und 1945 nach England gebracht werden. Hier wird ihnen ein angstfreier und lebensbejahender Alltag ermöglicht.

Nach ihrer Befreiung aus den Konzentrationslagern wird eine Gruppe traumatisierter jüdischer Kinder an den Lake Windermere gebracht. Der deutsche Psychologe Oscar Friedmann betreut die Kinder dort einen Sommer lang, und sie lernen, mit ihren schlimmen Erfahrungen umzugehen.

Der Film trifft einen durchweg positiven Ton und rückt eine kleine Gruppe 13- bis 17-Jähriger in den Mittelpunkt: Arek Hershlikovicz (Tomasz Studzinski), Ben Helfgott (Pascal Fischer), Ike Alterman (Jakub Sprenger), Sala Feiermann (Anna Maciejewska), Salek Falinower (Jakub Jankiewicz) und Sam Laskier (Marek Wroblewski). In einer geschützten Umgebung wird den traumatisierten Kindern wieder ein normaler, angstfreier und lebensbejahender Alltag gelehrt. Die Kinder lernen wieder, was es heißt, genug zu essen zu haben und allein in einem Zimmer zu schlafen. Außerdem lernen sie Englisch und bereiten sich mithilfe des einfühlsamen Trainers Jock Lawrence (Iain Glen) auf ein Fußballspiel mit den Einwohnern des Dorfes vor.

Jedoch ist die Vergangenheit immer präsent, und einige erfahren erst in England, dass ihre Familie vollständig ausgelöscht wurde. In Windermere lernen sie wieder, was es heißt, zu leben und wie viel Glück sie hatten, die Schrecken des Lagers zu überstehen.

Zentrale erwachsene Figur ist der Psychologe Oscar Friedmann, gespielt von Thomas Kretschmann, der eine Art Vaterfigur für viele der Jugendlichen wurde und dessen Ziel es war, den jungen Heranwachsenden beim Bewältigen ihrer Erfahrungen zu helfen.

Hintergrund

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges organisierte der britische Autor und Philanthrop Leonard Montefiore, Großneffe von Moses Montefiore, die Aufnahme von 1000 Displaces Persons im Kindes- und Jugendalter, welche die Konzentrationslager überlebt hatten. Er überzeugte dazu die britische Regierung im Auftrag des Committee for the Care of Children from Concentration Camps (Komitee zur Betreuung von Kindern aus Konzentrationslagern), das die Zusage für 1000 Kinder erhielt. Tatsächlich wurden 732 Personen in Großbritannien aufgenommen, von denen nur 80 Mädchen waren. Am Morgen des 14. August 1945 wurden die Kinder und Jugendlichen mit zehn umgebauten Stirling-Bombern von Prag aus zur Luftwaffenbasis der Royal Air Force in Crosby-on-Eden bei Carlisle gebracht. Dort wurden die Kinder und Jugendlichen zwischen drei und fünfzehn Jahren registriert und anschließend mit Bussen nach Windermere gebracht, wo sie von Leonard Montefiore persönlich begrüßt wurden. Für die Unterbringung in Windermere entschied man sich, weil der Ort ruhig und abgelegen war. (Quelle: wikipedia.de)