Standortbeschreibung

Das Landhaus Hollen liegt in ländlicher Alleinlage. Die Lage des Hauses inmitten von Wiesen und Feldern gewährleistet ein wirkliches „Zur-Ruhe-Kommen“ bei reduzierten Reizeinflüssen von außen.

Kinder aus einem angespannten sozialen Umfeld/einer zugespitzten Situation für eine begrenzte Zeit herauszulösen und in einer reizarmen Umgebung unterzubringen, um die Krise in einem unbelasteten Kontext zu bearbeiten – dafür stehen sieben Plätze zur Verfügung.

Unser Standortprojekt

Wir bieten im stationären Bereich basierend auf § 27 in Verbindung mit § 34 /36 /37 35a sowie § 41 des Sozialgesetzbuch VIII intensive traumapädagogische Einzelbetreuung an. Das stationäre Angebot der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Landhaus Hollen richtet sich an Kinder, die in ihrem bisherigen Lebensumfeld keine ausreichenden Fördermöglichkeiten für ihre weitere Entwicklung erhalten konnten. Ein eigenständiges Leben können die Kinder und Jugendlichen aufgrund ihrer Entwicklung noch nicht führen. Eine stationäre Hilfe bedeutet eine räumliche Distanz zum belasteten Herkunftsmilieu und dessen spezifischen Gefährdungen für das Kind.

Bei der Wahl unseres Standortes haben wir auf eine ruhige, landschaftlich schöne Gegend mit hohem Freizeitwert geachtet. Aus diesem Grund wohnen wir fern ab der Ballungsgebiete in einem kleinen Dorf, in dem außer den Schulbussen keine öffentlichen Nahverkehrsmittel zur Verfügung stehen.

Link zu GoogleMaps: https://goo.gl/maps/Qd8N846r47fBJuaK6

Eine Anbindung an die Autobahn A 28 ist mit dem PKW in fünf Minuten zu erreichen. Der nächste Bahnhof liegt 15 km entfernt in Augustfehn. Größere Geschäfte und alle gängigen Schulformen sind in den umliegenden Dörfern und Städten angesiedelt. Siehe Linkliste Besonders hervorzuheben ist bei uns ein vielseitiges Angebot zur Integration Jugendlicher in alle Formen der handwerklichen Ausbildung. Ein vielfältiges Freizeit- und Sportangebot hat auch zu der Entscheidung für diesen Standort geführt.

Bei unserem Haus handelt es sich um ein ehemaliges Landhaus auf etwa 3000 m² Grundstück, die wir als Zier-, Nutz- und Therapiegarten angelegt haben. Mehrere Lauben laden zum Grillen, Entspannen und auch zum therapeutischen Arbeiten ein. Der Garten ist unser „3. Erzieher“. Vor dem Haus befinden sich großzügig angelegte Parkmöglichkeiten. Die 280 m² Wohnfläche unseres Hauses bieten genügend Raum für persönliche Rückzugsorte.

Unser gesamter Wohnbereich steht grundsätzlich auch für unsere Kinder offen, wobei für jeden individuell abgestimmt wird, wie viel Integration gewünscht und pädagogisch sinnvoll ist. Das Ambiente unseres Hauses ist familiär und gemütlich.

Die wichtigsten Räume sind unsere Küche und das Esszimmer, da gemeinsame Mahlzeiten mit viel Zeit für Gespräch und Spiel einen hohen Stellenwert haben. Opa Schmidt, der früher an dieser Stelle einen Landhandel und später eine ostfriesische Pension betrieben hat, schrieb mit seiner sozialen Ader hier Geschichte. Er ist unser guter Hausgeist.

Bei uns gibt es für die Kinder zwei unterschiedliche Wohnmöglichkeiten. Unser Haus verfügt zum einen über sieben ausgebaute Zimmer mit eigenem Badezimmer und Fernsehanschluss. Oben im Flurbereich gibt es noch die Möglichkeit in einer kleinen gemütlichen Sitzecke zum Reden, Basteln und „Chillen“.

Für jüngere Kinder stehen in unserem Wohnbereich zwei schöne helle Zimmer im Untergeschoss – getrennt von den Älteren, für die das Obergeschoss reserviert ist – zur Verfügung. Die Zimmer der jüngeren Bewohner befinden sich in unmittelbarer Nähe des Betreuerzimmers und direktem Zugang zu den alltäglichen Lebens- und Arbeitsräumen aller Mitarbeiter. Die Gestaltung der Räume erfolgt in jedem Fall bei Einzug nach den Wünschen der Kinder.

Im Obergeschoss ist ein gemütliches Elternzimmer eingerichtet. Dieses Zimmer kann auch für Geschwister und andere kurzfristige Besuche genutzt werden. Bei Bedarf ist für die Eltern während ihrer Anwesenheit eine Mitarbeiterin mit zusätzlicher Ausbildung in systemischer Beratung vor Ort.

Die Einbindung der Eltern bildet den Kern unseres Konzeptes. So begleiten wir die Eltern sowohl bei alltäglich wiederkehrenden Tätigkeiten als auch in pädagogischen Schlüsselsituationen, die für die Eltern-Kind-Beziehung besonders wichtig sind.

Für unsere Mitarbeiter steht ein helles eingerichtetes Dienstzimmer zur Verfügung. Die Besprechungsecke ist freundlich gestaltet. Dienstbesprechungen und Elterngespräche finden in geschützter Atmosphäre im therapeutischen Pavillon statt. Darüber hinaus ist das Verwaltungsgebäude im Haus integriert und verfügt über separate Zugänge.

Unser Garten im Zentrum

Ein Garten ist ein Stück Erde, das der Mensch in seinem Bestreben nach einem Ort voll Harmonie, Friede, Freude und Wachstum nach seinen Bedürfnissen anlegt und gedeihen lässt.

Die Kinder können zum „Gärtner“ ihres eigenen Lebens werden und über die Gartenpflege wieder zu sich selbst finden.

Im Garten selbst befindet sich unsere „Therapeutische Lounge“. Hier finden unsere therapeutischen Sitzungen und Elterngespräche statt.

Was Kinder im Garten tun können

Sinnhaftigkeit erleben und das innere Licht schauen:
Geheimnis von Wachstum und Vergehen ergründen, den ewigen Kreislauf der zeigt, dass alles, was im Herbst zu Ende geht, sich im Frühjahr mit gewaltigen Kräften erneut seinen Weg bahnt. Die Natur liefert uns so starke und ermutigende Bilder, wie wir sie in Worte gar nicht fassen können. Sein Inneres Licht kann hier jeder Mensch, fern von Glaube, Religion und Sprache, erleben.

Liebe zum Leben:
Sonne auf der Haut spüren, Blumenkränze flechten, Picknick im Gras mit Freunden, Blumenfest zusammen feiern, eine Pflanze auf ihrem Weg begleiten, Beziehung zu einem Baum/Platz pflegen, an Rosen riechen, mit geschlossenen Augen „sehen“, farbstarke Bilder malen, Vogelgezwitscher lauschen, gar nichts tun und noch viel mehr.

Sich selbst spüren:
Bäume und Pflanzen kennen lernen, Naturtagebuch führen, durch die eigenen Hände Neues formen, graben, Lichtqualitäten der verschiedenen Tages- und Jahreszeiten bewusst erleben, Perspektive wechseln – etwas ganz kleines mal ganz genau betrachten, zeichnen nach lebendigen Vorlagen und noch viel mehr.

Verantwortliches Handeln erproben.:

Unsere Tiere (z.Zt. Hühner, Kaninchen, Fische) sind freundlich und kooperativ. Sie bestimmen in großem Maße unseren Tagesablauf. Sie sind keine “therapeutischen Mitarbeiter”, sondern einfühlsame Familienmitglieder mit eigenen Bedürfnissen, die bei guter Behandlung auch Vieles mitmachen. In Einzelfällen und nach sorgfältiger Absprache können bei uns auch Kinder eigene Tiere halten.

Unsere Ressourcen des Standortes

Wir wohnen in einem nur dünn besiedelten Naherholungsgebiet mit sanftem Tourismus. Entsprechend gut ausgebildet ist das Wander-, Fahrrad- oder Reitwegenetz. Da Bewegung und Aktivitäten an der frischen Luft bei uns im Vordergrund stehen, kennen wir uns gut aus und bewegen uns auch gerne abseits der bekannten Wege.

Unsere wasserreiche Gegend bietet aber auch noch ganz andere Möglichkeiten. Wir haben Zugriff auf ein kleines Boot für Paddeltouren und Angeln. Darüber hinaus haben wir einen für wildnispädagogische Arbeit ausgelegtes Seegrundstück mit Möglichkeiten für Lagerfeuer, Angeln, Zelten und vieles mehr.

Gerade für die ungemütlichen Jahreszeiten haben wir auch im Haus viele Möglichkeiten. Wir mögen Gesellschaftsspiele, haben für die Kinder einen Computerplatz mit allen technischen Möglichkeiten und machen sowohl im handwerklichen als auch kreativen Bereich gerne Angebote.

Für alle Bewohner halten wir verbindliche wöchentliche arbeitspädagogische und hauswirtschaftliche Angebote vor. Hier können grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Holzberarbeitungsmaschinen sowie hauswirtschaftlichen Grundlagen erworben oder vertieft werden. Diese Workshops werden professionell angeleitet und Erworbenes dokumentiert und ggf. zertifiziert.

Der beschauliche Lebensraum – das ruhige Ambiente – bietet den Kindern viele neue Anreize für einen alternativen Lebensraum. In dieser neuen Szene kann er neue Ressourcen entdecken, anwenden und festigen.