Mit insgesamt 41 kleinen und großen Menschen wurde in diesem Jahr am 18. Dezember das alljährliche Weihnachtsfest im Gemeindehaus der Kirche Hollen gefeiert. Fleißige Helfer hatten den Saal festlich geschmückt, diesmal sogar einen Weihnachtsbaum aufgestellt und mit Kaffee, Tee und mit allerlei Leckereien gefüllten Weihnachtstellern für einen gemütlichen Auftakt gesorgt. Zur Einstimmung wurde das Lied „Oh Tannenbaum“ angestimmt und Geschäftsführer und Gründer Mark Schollmeier konnte die Mitarbeiterin Anika Neeland zu ihrem fünfjährigen Jubiläum gratulieren. Die Wohngruppenleiterin vom Landhaus Hesel wurde kurz nach der Inbetriebnahme der Einrichtung eingestellt und hat daher fast alle bisherigen Entwicklungen mitgetragen.


Während die Mitarbeitenden der beiden pädagogischen Teams nach einigen Impro- und musikalischen Darbietungen der Kinder und Jugendlichen die Gelegenheit hatten, sich auszutauschen, führte Neele Roß mit ihrer umfangreichen und beliebten Karaoke-Ausrüstung die Regie. So ertönten zwischendurch auch andere als weihnachtliche Klänge, an denen aber auch einige der Erwachsenen eine Menge Spaß hatten. Alle bedienten sich an den Weihnachtsmützen, -brillen, -girlanden und anderen Dekoteilen, um sich dem Anlass entsprechend auszustatten.



Traditionellerweise hat Mark Schollmeier vor dem Essen wieder vorgelesen. Und wie immer trug auch diese Geschichte eine bedeutende Botschaft mit sich. Es ging um die traurige Traurigkeit, die der Hoffnung begegnet. Die zentrale Botschaft: Die Traurigkeit ist ein natürlicher Teil des Lebens und kann heilsam sein, wenn man sie nicht verdrängt und wenn sie von Hoffnung begleitet wird. So bekamen denn alle Zuhörenden die Aufforderung, auf einem Zettel zu notieren, was sie möglicherweise an Last mit sich herumtragen und gerne loslassen möchten und welche Hoffnung sie für sich hegen. Alle versammelten sich vor dem Gebäude um ein kleines Sturmlicht, in dem die mit Hoffnungen verbundenen Zettel verbrannt wurden. Eine besonders schöne Atmosphäre entstand, als alle im Kreis zusammenstanden und das Feuerritual mit dem Gesang von Weihnachtsliedern begleiteten.



Nach der Zeremonie wurde das Buffet eröffnet. Für jeden Geschmack – von vegan bis Döner – war etwas dabei. Beim Dessert waren sich sowieso fast alle einig: Hauptsache süß! Und nach dem Essen kam das, worauf die Kinder und Jugendlichen am meisten gewartet hatten: Die Bescherung. Für jeden gab es ein Buch, das liebevoll auf die individuellen Vorlieben abgestimmt war und dazu einen Event-Gutschein. Die Freude war groß als dazu das Plakat mit den Möglichkeiten enthüllt wurde. Mit dabei sind Kultur- und Sportveranstaltungen, Konzerte, Ausflüge und mehr. Für alle Kinder etwas, worauf sie sich im nächsten Jahr freuen können. Für die Mitarbeitenden gab es eine große Tüte mit einem Vogelfutterhäuschen, einem Säckchen Vogelfutter, einem Thermobecher und einer höchst erfreulichen Ankündigung hinsichtlich der nächsten Gehaltsmitteilung.


Mit dem Lied „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“ ging die Feier langsam zu Ende. Es gab viele Umarmungen und gute Wünsche zum Abschied. Die Weihnachtsfeier ist auch eine Verbeugung vor den Mitarbeitenden, die die Schutzbefohlenen unserer Einrichtung durch diese ambivalente und emotional intensive Zeit bringen und versuchen, ihnen mit einem liebevoll gestalteten Fest ein Gefühl von Zuhause und Vertrautheit zu vermitten. In emotional aufwühlenden Tagen ist ihre Präsenz besonders wichtig, um mögliche Krisen abzufangen. Sie stehen für die Hoffnung, die die Traurigkeit begleitet. Sie geben Gefühlen wie Enttäuschung, Ohnmacht und Wut Raum und sorgen mit dafür, dass Mutlosigkeit nicht Überhand nimmt und innere Heilung möglich wird.
Text und Fotos: AF/Landhaus Hollen GmbH